Die europäischen Börsen haben am Dienstag
nach einem schwächeren Start überwiegend ins Plus gefunden. In
Italien und Spanien indes, wo die Renditen zehnjähriger
Staatsanleihen weiter stiegen, verbuchten die Aktienmärkte Verluste.
Der EuroStoxx 50 , der tags zuvor noch um knapp zwei
Prozent gestiegen war, hielt sich letztlich stabil mit einem Plus
von 0,03 Prozent auf 3707,72 Punkte. Für den französischen Cac 40
ging es um 0,29 Prozent auf 5809,73 Punkte hoch. Der
britische FTSE 100 gewann 0,38 Prozent auf 6613,75
Zähler.
Nach dem von Verlusten geprägten Handelsstart an den europäischen
Börsen habe sich die Stimmung im Verlauf aufgehellt und einige
Handelsplätze hätten sogar noch mit respektablen Gewinne
geschlossen, resümierte Marktanalyst David Madden von CMC Markets UK
den Tag. Er sah vor allem die recht gedämpften Bewegungen in den
Renditen von Staatsanleihen als Grund, dass Marktteilnehmer wieder
mutiger geworden seien und verstärkt bei Aktien zugegriffen hätten.
Im europäischen Branchenvergleich favorisierten die Anleger den
Versicherer-Sektor , der um 1,6 Prozent stieg, sowie
den der Bau- und Baustoffunternehmen , der um 1,4
Prozent zulegte. Die Branche der Versorger bildete
das Schlusslicht mit minus 0,9 Prozent.
Beim Wettanbieter Flutter herrschte Enttäuschung über
die Geschäftszahlen zum vergangenen Jahr. Die Aktie büßte im
EuroStoxx 1,9 Prozent ein. Der irische Neuling im
Eurozonen-Leitindex konnte unter anderem dank seiner Fusion mit dem
Wettkonzern The Star Group den Umsatz mehr als verdoppeln.
Allerdings zehrten fusionsbedingte Abschreibungen den
Vorsteuergewinn fast komplett auf.
Danone standen wegen Änderungen an der
Unternehmensspitze im Blick und büßten im EuroStoxx 2,0 Prozent ein.
Der Verwaltungsrat des Lebensmittelherstellers nahm den Vorschlag
von Emmanuel Faber an, die Funktionen des Vorstandsvorsitzenden und
des Verwaltungsratspräsidenten künftig zu trennen. Derzeit bekleidet
Faber beide Positionen. Die Trennung trete in Kraft, wenn ein neuer
Vorstandschef gefunden worden sei. Dann werde sich Faber auf seine
Rolle als Verwaltungsratschef konzentrieren, hieß es.
Jefferies-Analyst Martin Deboo sieht den Chefwechsel und die
Änderungen in der Führungsetage zwar positiv, doch dürfte der
Spielraum eines neuen Chefs eingeschränkt sein, da Faber an der
Spitze des Verwaltungsrats bleibe.
Ryanair büßten in London 3,3 Prozent ein und Wizz Air
gaben um 1,5 Prozent nach. Die beiden Billigflieger
gaben kräftige Rückgange von Passagierzahlen für den von der
Corona-Pandemie gezeichneten Monat Februar an.
Die Aktien von Swiss Life stiegen nach vorgelegten
Jahreszahlen in Zürich um 1,6 Prozent. Analyst Ashik Musaddi von
JPMorgan hob prompt seine Schätzungen für den Versicherer an. Damit
trage er der starken Dynamik im schweizerischen Geschäft und im
Bereich Vermögensverwaltung Rechnung, schrieb er. Sein neutrales
Anlageurteil indes bestätigte er, da er angesichts des aktuellen
Kursniveaus kaum weiteres Aufwärtspotenzial sehe./ck/he
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0340 2021-03-02/18:57
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