NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag frischen
Schwung erhalten. Der Dow Jones Industrial überwand
erstmals wieder seit Mitte August die Hürde von 34 000 Punkten und
schloss auch darüber. Die Anleger haben sich anscheinend damit
abgefunden, dass die US-Notenbank Fed ihre Zinsen weiter anheben
wird. Sie setzen nun darauf, dass das Tempo und die Höhe künftig
moderater sein werden. "Die Verlangsamung ist das, was zählt", sagte
etwa ein Marktanalyst. Zudem lieferten Nachzügler der Berichtssaison
überwiegend erfreuliche Geschäftszahlen und Ausblicke.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow ging mit plus 1,18 Prozent auf
34 098,10 Punkte aus dem Tag. Der S&P 500 gewann 1,36
Prozent auf 4003,58 Zähler. Der überwiegend mit Technologieaktien
bestückte Nasdaq 100 , der kurz nach dem Handelsstart
ebenfalls in die Gewinnzone gedreht war, schloss 1,48 Prozent höher
auf 11 724,84 Punkte.
Am Markt wird erwartet, dass die Fed ihr hohes Straffungstempo auf
der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember etwas verringern wird.
Zuletzt hatte sich die regionale Fed-Chefin von San Francisco, Mary
Daly, entsprechend geäußert. Später äußerte sich auch Loretta
Mester, die Notenbankchefin von Cleveland. Sie ließ verlauten, sie
sei offen für eine Mäßigung bei den Zinserhöhungen.
Mit Spannung wird nun erst einmal auf das Protokoll der letzten
Fed-Sitzung gewartet. Es wird an diesem Mittwoch veröffentlicht.
Auf Unternehmensseite begeisterten der Elektronikhändler Best Buy
und der Modehändler Abercrombie & Fitch
. So überzeugte Best Buy mit einem angehobenen
Gewinnausblick, was den Aktien ein Plus von fast 13 Prozent
bescherte. Um etwas mehr als 21 Prozent ging es für die Papiere von
Abercrombie nach oben. Umsatz und Gewinn im dritten Quartal waren
besser als erwartet ausgefallen. Zudem zeigte sich Vorstandschef
Fran Horowitz vor dem Weihnachtsgeschäft "vorsichtig optimistisch"
und äußerte sich auch zuversichtlicher zu den erwarteten Umsätzen im
Gesamtjahr.
An der Nasdaq erfreute der Chipkonzern Analog Devices
die Anleger, da er einen Ausblick auf das laufende Quartal
ablieferte, der ebenfalls als unerwartet optimistisch bewertet
wurde. Die Anteilsscheine stiegen um knapp 6 Prozent.
Die Aktien von Zoom Video dagegen sackten als eines
der Schlusslichter im Nasdaq 100 um rund 4 Prozent ab. Der Anbieter
von Videokonferenzen tut sich nach dem Boom zu Beginn der
Corona-Pandemie immer schwerer. Er verzeichnete im abgelaufenen
Quartal das schwächste Wachstum seit der Unternehmensgründung im
Jahr 2011. Entsprechend kappte das Management nun die Umsatzprognose
für das Gesamtjahr. Medtronic büßten im S&P 100 etwas
mehr als 5 Prozent ein. Das Gesundheitstechnologie-Unternehmen
verfehlte die Gewinnerwartungen im ersten Geschäftshalbjahr und
senkte seine Gewinnprognose je Aktie für das kommende Geschäftsjahr
2022/23.
Der Euro stieg im US-Handel über 1,03 US-Dollar und
kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,0305 Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt
auf 1,0274 (Montag: 1,0246) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete
damit 0,9733 (0,9760) Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der
Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) stieg
zuletzt um 0,21 Prozent auf 112,53 Punkte. Die Rendite zehnjähriger
Staatsanleihen sank um 3,76 Prozent./ck/nas
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0315 2022-11-22/22:45
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