EQS-News: Vorsichtiges Wachstum: SHS-Medizintechnik-Index wächst leicht im zweiten Jahr der Corona-Krise (deutsch)

Tuesday, 20. December 2022 12:00

Vorsichtiges Wachstum: SHS-Medizintechnik-Index wächst leicht im zweiten Jahr der Corona-Krise

Emittent / Herausgeber: SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH /

Schlagwort(e): Marktbericht

Vorsichtiges Wachstum: SHS-Medizintechnik-Index wächst leicht im zweiten

Jahr der Corona-Krise

20.12.2022 / 12:00 CET/CEST

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Bildlink:

https://eqs-cockpit.com/cgi-bin/fncls.ssp?fn=download2_file&code_str =3241414aaeb907d8b50dd5eb330e21ad

Bildtitel: Dr. André Zimmermann (Partner bei SHS) und Professor Dr.

Christian Koziol (Lehrstuhlinhaber Finance an der Eberhard-Karls-Universität

Tübingen)

Vorsichtiges Wachstum: SHS-Medizintechnik-Index wächst leicht im zweiten

Jahr der Corona-Krise

* Medizintechnikmarkt in Deutschland im Jahr 2021 mit leichtem Wachstum

* Pandemie hinterlässt auch im zweiten Jahr positive wie negative Spuren

bei den Medizintechnikunternehmen, wobei erstere überwiegen

* SHS rechnet aufgrund der Verbesserung der Pandemiesituation für 2022 mit

einer guten Entwicklung für die Medizintechnik in Deutschland

* Die neuen regulatorischen Anforderungen (MDR/IVDR) werden im Jahr 2022

wieder in den Fokus rücken und belasten viele kleine sowie mittlere

Unternehmen (KMUs), was punktuell zu Versorgungsproblemen führen kann

Tübingen, 20. Dezember 2022

Der SHS-Medizintechnik-Index ist im zweiten Jahr der Pandemie in den

Wachstumsmodus zurückgekehrt, wenn auch in bescheidenem Umfang. Nach dem

leichten Rückgang in 2020 ist der Index im vergangenen Jahr um 0,3

Prozentpunkte gestiegen und befindet sich damit in etwa wieder auf dem

Niveau des Jahres 2019.

Nach dem leichten Rückgang im Jahr 2020 ist die deutsche Medizintechnik in

2021 wieder in den Wachstumsmodus zurückgekehrt, wobei die einzelnen

Subbereiche zum Teil konträre Entwicklungen aufzeigen. Während die Umsätze

mit ca. 6% und auch der Healthcare-Index an der Börse um 20% gestiegen sind,

ist die Anzahl der Patenterteilungen als Gradmesser der Innovation der

Branche zum zweiten Mal hintereinander im zweistelligen Prozentbereich (18%)

stark gesunken. Dieses etwas gemischte Bild lässt sich sehr gut am

SHS-Medizintechnik-Index 2021 ablesen, berichtet die SHS Gesellschaft für

Beteiligungsmanagement mbH aus Tübingen, die den Index gemeinsam mit

Professor Dr. Christian Koziol, Lehrstuhlinhaber Finance an der

Eberhard-Karls-Universität Tübingen, entwickelt hat.

Der erstmals im Jahr 2019 erstellte SHS-Medizintechnik-Index bildet die

Wachstumsfähigkeit, die Innovationskraft und die wirtschaftliche Leistung

der Medizintechnik-Branche seit 2010 im Vergleich zur Gesamtwirtschaft ab.

In die Berechnung des Index fließen folgende Datenreihen ein: Anzahl der

erteilten Patente, Umsatz beziehungsweise BIP, Zahl der Erwerbstätigen und

die Aktienkurse.

"Die ermittelten Zahlen weisen darauf hin", so Professor Koziol, "dass die

Medizintechnik im zweiten Jahr der Corona-Pandemie wieder in die

Wachstumszone zurückgekehrt ist und dies trotz der Beschränkungen, die die

Corona-Wellen mit sich gebracht haben. In Summe hat die Medizintechnik damit

das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 wieder erreicht, was als positiv zu

werten ist. Bei der Betrachtung der einzelnen Sub-Indizes des

Medizintechnik-Index zeigt sich allerdings ein gemischtes Bild, dessen

Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung der Branche genau zu beobachten

sind."

Der leichte Gesamtanstieg des Medizintechnik-Index ist auf mehrere Faktoren

zurückzuführen, die in die Index-Berechnung mit einfließen. So konnte die

Medizintechnik-Branche den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um ca. 6%

substanziell steigern (und liegt damit im Gleichklang zum BIP-Wachstum in

Deutschland), und auch die Performance des Healthcare-Sektors an der Börse

(plus 20%) lag oberhalb des Wertzuwachses beim Dax-Index (16%), aber dafür

blieb die Anzahl der Beschäftigten in etwa auf Vorjahresniveau und damit

deutlich unterhalb von 2019. Am auffälligsten ist jedoch der weitere starke

Rückgang der erteilten Medizintechnik-Patente in 2021, die einen Einbruch

von 18% aufweisen. Nach dem schon substanziellen Rückgang um 13% im Jahr

2020 ist dies nicht nur auffällig, sondern durchaus auch potentiell

bedenklich. Dies könnte wie im ersten Pandemiejahr möglicherweise mit der

ungewissen weiteren Entwicklung zusammenhängen. Eine weitere mögliche

Ursache kann aber auch die nun wieder mehr in den Mittelpunkt rückende große

regulatorische Umstellung auf die MDR/IVDR sein. Die Medizintechnikverbände

haben schon mehrfach darauf hingewiesen, dass gerade die innovationsstarken

kleineren und mittelständischen Unternehmen in diesem Bereich große Probleme

auf sich zukommen sehen. Dies kann sogar dazu führen, dass manche etablierte

Produkte vom Markt verschwinden und Investitionen in Neuentwicklungen

zurückgefahren werden. "Der in zwei aufeinanderfolgenden Jahren starke

Rückgang bei den Patenterteilungen ist aus Sicht der deutschen

Medizintechnikbranche bedenklich. Insbesondere die KMUs sind auf solche

Innovationen angewiesen und bilden gleichzeitig das Rückgrat des Sektors.

Eine solche Entwicklung in Deutschland kann ohne eine baldige Trendumkehr

dazu führen, dass aufgrund von hohen regulatorischen Hürden sowie Kosten und

bei gleichzeitiger Innovationsschwäche KMUs als Fundament der Branche in den

kommenden Jahren in substanzielle Schieflage geraten können", erläutert Dr.

André Zimmermann, Partner bei der SHS.

Für das laufende Jahr 2022 sind die Ersteller des SHS-Medizintechnik-Index

vorsichtig optimistisch und rechnen weiterhin mit einer besseren Performance

des Medizintechnik-Sektors im Vergleich zur Gesamtwirtschaft. "Es ist zu

erwarten, dass gewisse Teilsektoren der deutschen Medizintechnikindustrie in

2022 Nachholeffekte aufweisen", sagt Dr. Zimmermann. "Wir sehen für 2022

eine schrittweise Rückkehr zu mehr Normalität über die gesamte Branche

hinweg, die dann hoffentlich in 2023 wieder komplett erreicht wird, wobei

die Auswirkungen des Ukrainekonflikts, die weitere Entwicklung der Pandemie

in China sowie die Lieferkettenthematik große Unsicherheitsfaktoren

bleiben."

Allerdings erfordern regulatorische Anforderungen und die Digitalisierung

substanzielle Investitionen, die für KMUs zunehmend schwieriger zu stemmen

sind, ohne die es aber auch nicht geht. Hinzu kommt der steigende

Kostendruck (Stichwort Inflation) und die teilweise immer noch bestehenden

Lieferkettenprobleme. In Summe sind dies für kleinere und mittlere

Medizintechnik-Unternehmen große Herausforderungen, die manches Unternehmen

überfordern könnten, so die Einschätzung des Brancheninvestors.

Eine mögliche Lösung des Dilemmas könnte in der Expansion und weiteren

Internationalisierung der Unternehmen liegen, sofern dies möglich ist, meint

Manfred Ulmer-Weber, Managing Partner bei SHS. "Wir sind der Ansicht, dass

gerade jetzt aktive Unternehmen ihre Marktposition durch eine kluge

Strategie und ausreichend Eigenkapital ausbauen können. Auf diesem Weg haben

wir als erfahrener Branchen-Investor Unternehmen in der Vergangenheit

mehrfach erfolgreich begleitet und unterstützt. Diese Form der Partnerschaft

beabsichtigen wir auch in den nächsten Jahren mit dem neuen SHS VI Fonds

kontinuierlich fortzusetzen. Wir wollen innovative mittelständische

Medizintechnik-Unternehmen ganz gezielt mit einer Stärkung ihrer

Eigenkapitalquote unterstützen und ihnen mit den zusätzlichen Finanzmitteln

sowie über unser Netzwerk die Expansion erleichtern."

Der SHS-Medizintechnik-Index

Der SHS-Medizintechnik-Index wurde von der SHS Gesellschaft für

Beteiligungsmanagement in Kooperation mit Professor Dr. Christian Koziol von

der Eberhard-Karls-Universität Tübingen entwickelt. Betrachtet wird die

Entwicklung der Medizintechnik-Branche seit 2010. Der Wert im Basisjahr 2010

entspricht 100 Prozent. Der Index erfasst und vergleicht Wachstumspotenzial,

Innovationskraft und wirtschaftliche Leistung der deutschen

Medizintechnik-Branche mit der deutschen Gesamtwirtschaft. Hierzu werden

volkswirtschaftliche Kennzahlen (Anzahl der Patentzulassungen, Umsatz bzw.

BIP, Zahl der Erwerbstätigen und Aktienkurse) sowohl für die

Medizintechnik-Branche als auch für die Gesamtwirtschaft erfasst und

analysiert. Die Daten wurden mithilfe eines mathematischen Modells normiert

und fließen gewichtet in den Index ein. Der Index wird jährlich

aktualisiert.

Über die SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH

Der Brancheninvestor SHS ist ein in 1993 gegründeter Private Equity

Anbieter, der Beteiligungen an Healthcare-Unternehmen in Europa eingeht. Der

Fokus der Investitionen liegt dabei auf Expansionsfinanzierungen,

Gesellschafterwechsel und Nachfolgesituationen. "Building European

Healthcare Champions" ist dabei die Beteiligungsphilosophie, nach der SHS

Portfoliounternehmen finanziert und entwickelt. Dabei geht der Tübinger

Investor sowohl Minderheits- als auch Mehrheitsbeteiligungen ein. Zu den

nationalen und internationalen Investoren der SHS-Fonds gehören etwa

Pensionsfonds, Dachfonds, Stiftungen, Family Offices, strategische

Investoren, Unternehmer und das SHS-Managementteam. Das

Eigenkapital-Investment der AIFM-registrierten Gesellschaft beträgt bis zu

50 Mio. EUR. Darüberhinausgehende Volumina können mit einem Netzwerk von

Co-Investoren umgesetzt werden. Bei den Investitionsentscheidungen legt SHS

starkes Gewicht auf die Berücksichtigung von ESG -Aspekten und hat sich

daher den Richtlinien der UN PRI verpflichtet. Aktuell investiert SHS aus

ihrem im Jahr 2022 aufgelegten sechsten Fonds mit einem Volumen von mehr als

200 Mio. EUR.

Weitere Informationen unter: http://www.shs-capital.eu

Sie wünschen regelmäßig Updates zu SHS? Abonnieren Sie unseren Newsletter

und folgen Sie uns auf LinkedIn

Pressekontakt

Sarah Stelzer

SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH

Bismarckstraße 12

72072 Tübingen

sas@shs-capital.eu

Veröffentlichung einer Mitteilung, übermittelt durch EQS Group AG.

Medienarchiv unter https://www.eqs-news.com.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

AXC0134 2022-12-20/12:00

Related Links: 
Author:
dpa-AFX
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.